„Das Training passiert
in den Pausen“ ist ein von vielen erfahrenen Lauftrainern gerne verwendeter
Spruch. Doch was steckt dahinter? Was bedeutet das für meine eigenen
Laufambitionen?
Dein wöchentliches
oder gar tägliches Lauftraining ist die eine Sache. Du verfolgst deinen
entweder selbst zusammengestellten oder vorgegebenen Trainingsplan, hakst
dabei eine Einheit nach der anderen ab. Doch die am Ende einer jeden
Trainingswoche gesammelten Laufkilometer, absolvierten Intensitäten (=
Belastungen wie Fahrtspiel, Intervalle o.ä.) und absolvierten Trainingsstunden
zählen am Ende nicht viel, wenn du auf eine wichtige Komponente des Trainings
vergisst oder verzichten musst: deine Regeneration.
Das Prinzip der "Superkompensation"
Trainings- und
Sportwissenschaftler haben in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts das so
genannte Prinzip der „Superkompensation“
beschrieben. Vereinfacht ausgedrückt setzt man mit dem Training einen Reiz,
welcher vom Körper als Belastung wahrgenommen wird. Bei entsprechender
Erholung reagiert das System so positiv auf die Reizsetzung, dass es zu einer
Verbesserung des Ausgangsniveaus kommt und man einen positiven
Trainingseffekt erreicht. Durch eine Aneinanderreihung von zeitlich abgestimmten
Trainingsreizen kommt es zu einer steten Steigerung es Leistungsvermögens.
Was gilt es dabei aber zu beachten?
Ein positiver
Trainingseffekt kann demnach nur dann einsetzen, wenn man Erholung (=
Regeneration) entsprechend der gesetzten Belastungen anpasst. Darüber hinaus
ist es auch notwendig, die Trainingsreize immer wieder dem neuen, erhöhten
Ausgangsniveau anzupassen. Im besten Fall steigere ich also meine
Leistungsfähigkeit durch optimale Abstimmung von Belastung und Erholung! Stimmt
das Verhältnis zwischen Be- und Entlastung jedoch nicht, werde ich auch trotz
„Abarbeitung“ meines Trainingsplans kaum Fortschritte machen – egal, wie häufig
und intensiv ich trainiere!
Das Prinzip der
Superkompensation besitzt für Läufer jeder Leistungsstufe seine Gültigkeit,
weswegen also ALLE unter euch neben dem richtigen Training auch auf die
entsprechende Regeneration beziehungsweise Erholung achten sollten!
Das Wichtigste für den
Anfang ist nun, einen Zusammenhang zwischen Be- und Entlastung zu sehen und
auch deren Bedeutung zu schätzen. Wer bei der Umsetzung seines Trainings von
nun an darauf achtet, seinem Körper zwischen den (härteren) Trainings genügend
Zeit zum Erholen zu geben, der macht schon sehr vieles richtig.
Entlastung heißt übrigens nicht nur (beispielsweise) jeden zweiten Tag laufen zu
gehen, sondern kann viel mehr sein! Und
das muss es ja letztlich auch, schließlich können Hobbyläufer bei
entsprechender Trainingsplanung auch täglich Laufeinheiten absolvieren – und
Profiläufer auch zwei bis sogar drei Läufe pro Tag! Es gilt: je öfter ich
laufen/trainieren möchte, desto mehr muss ich auf meine Erholung achten und auf
verschiedenste förderliche Regenerationsmaßnahmen zurückgreifen.
Welche Möglichkeiten
es hier gibt, erfahrt ihr in meinem nächsten Blogbeitrag!
Euer Running-Coach
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