Egal ob 10km Lauf, Halbmarathon oder Marathon – unsere
Running Reporter waren beim Vienna City Marathon 2017 dabei und berichten von ihren
sehr unterschiedlichen Erlebnissen. Wir gratulieren allen zur erfolgreichen
Teilnahme und ihren außergewöhnlichen Leistungen!
10km
Lauf – Samstag, 22.04.2017
Vicky Karrer: Voller Freude und vor allem aber auch
Anspannung trat ich beim 10km Lauf im Zuge des Vienna City Marathon an. Das
Wetter war leider nicht wirklich unser Freund, denn pünktlich zum Start fing es
an zu regnen. Viele versuchten soweit wie möglich unter dem Schutz der Äste zu
laufen. Mir war es spätestens nach dem ersten Tritt in eine Pfütze egal, ob ich
noch nasser werde. Es dauerte nicht lange und ich fand jemanden, an den ich
mich tempomäßig gut anhängen konnte und klebte mich an seine Fersen. Nach den
ersten drei Kilometer warf ich einen Blick auf die Uhr und erkannte, dass ich
viel zu schnell unterwegs war. Mir ging es aber eigentlich ziemlich gut dabei.
Der Wind hielt einen kühl, somit lief ich noch ein wenig schneller. Am Ring wollte
ich dann nicht mehr lockerlassen und sah bereits eine neue persönliche Bestzeit
auf mich zukommen. Der achte Kilometer zog sich gefühlt sehr in die Länge, umso
mehr freute es mich, als der neunte Kilometer zu sehen war und ich nochmal
etwas aufs Gas drückte, da ich das Ziel schon vor Augen hatte. Nach stolzen 52:33
lief ich mit einem breiten Lächeln ins Ziel ein. Da war sie, die neue
persönliche Bestzeit!
Wolferl Laufinger: Nein, dieses Jahr lasse ich den
Wien Marathon aus - ganz sicher! Nach 16 Starts und davon elf über die
Marathondistanz wollte ich eine andere Stadt beehren. Am Freitag auf der Messe
kam aber das Kribbeln und ich bereute es schon ein wenig. Für eine Anmeldung
für den Marathon oder Halbmarathon war es natürlich zu spät. Eine Chance gab es
aber noch. Der Veranstalter hatte für Samstagnachmittag einen neuen 10km Lauf
aus der Taufe gehoben. Na bitte! Ich meldete mich schnell noch an und war nun
doch wieder dabei. Knapp 24 Stunden später war ich am Weg zum Start. Alle blickten
immer wieder zum Himmel. Das Wetter hatte gehalten, windig aber trocken. Zehn
Minuten vor dem Start fing es dann leicht zu tröpfeln an. Beim Start regnete es
dann richtig. Von allen Seiten hörte ich natürlich jetzt die Sprüche “Es gibt
kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung“. Mitgehangen, mitgefangen und
los ging es. Die zehn Kilometer waren eine ideale Strecke für mich zur
Formüberprüfung. Nach sieben Monaten Verletzungspause und knapp drei Monaten
Training wollte ich wissen, wo ich stehe. Ich legte das Tempo so, wie vor der
Verletzung, an und hatte ein gutes Gefühl. Nun ging es von der Hauptallee zum
Stadion, dann eine Wende und die erste Schleife bis zum Start waren bereits
fünf Kilometer. Soweit so gut! Dann ging es hinaus aus dem Prater und Richtung
Ring, einerseits leicht “bergauf”, andererseits über Schienen. Schienen und
Regen ist selten eine gute Kombination, daher wurde ich ein wenig langsamer. Am
Ring angekommen warteten noch knapp zwei Kilometer, die fühlten sich besonders
lange an. Bei der Oper lief ich dann in einer Gruppe mit drei Mädels, die mich
beim “Aufstieg” Richtung Hofburg stehen ließen. Respekt an dieser Stelle! Die
Strecke von der Hofburg bis zum Burgtheater war für mich wie eine Strafrunde, aber
da musste ich durch. Dann kam die Anzeige in Sichtweite mit 41:50. Unter 42:00
war mein Ziel und mit letzter Kraft versuchte ich noch ein paar Sekunden
herauszuholen. Es sollte aber nicht sein. Die Uhr sagte 42:10. Ich hatte
gehofft schneller zu sein, doch in Hinblick auf meine Verletzung war ich über
die Zeit glücklich. So habe ich gelernt, dass man nach einer Verletzung leider nicht
nahtlos dort anschließen kann, wo man aufgehört hat.
Halbmarathon
– Sonntag, 23.04.2017
Angelika Altmann-Haumer: Also mein Lauf beim Vienna
City Marathon-Halbmarathon ging (erwartungsgemäß) total in die Hose. Ich habe
nach dem Wachaumarathon im Herbst total die Laufmotivation verloren und bin nur
noch gelaufen, wenn es mir Spaß gemacht hat und habe auch dann nur „gemütliche“
Läufe absolviert. Im Grunde bin ich seit dem letzten Vienna City Marathon-Halbmarathon
vor einem Jahr nur noch einmal mehr als 14 km gelaufen (beim Wachaumarathon). Eigentlich
wollte ich schon nach neun Kilometern aufhören und nach 14 Kilometern hat das
Laufen einfach nur noch weh getan. Nachdem aber ja meine Kleidung im Ziel war,
habe ich mich dann doch durchgebissen.
Ursula Nagl: Der Lauf am Sonntag war toll! Mit 1:56:18
lief ich meine absolute Bestzeit beim Halbmarathon. Somit ließ ich auch meine drei
Mitstreiter (Nachbarn und Freunde) mit neun, 13 und 45 Minuten hinter mir. Das
Wetter war zum Laufen perfekt. Nicht zu kalt, nicht zu warm und fast kein Wind.
Marathon
– Sonntag, 23.04.2017
Andreas Lukas: Der Vienna City Marathon 2017 war mein
zweiter Marathon, den ich gelaufen bin. Ich konnte sogar meine Marathonzeit von
4:39 auf 4:10 verbessern und bin wirklich sehr stolz.
Manu
Mu: 12 Wochen Vorbereitung waren nun vorbei. Es wurde ernst, der erste Marathon
stand am Programm. Geplant war eine Zeit unter 3:30h, welche eine Pace von ca.
4:55min entspricht, also eigentlich relativ flott für den ersten Marathon.
Diese Zielvorgabe wurde noch unter dem Rennen geändert, leider nach unten hin,
denn es wurde wirklich sehr hart.
05:30
- Tagwache: Pünktlich aufgestanden, wurde erst einmal eine kleine Rund im Freien gedreht um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Danach
ein kleines
Frühstück (Scheibe Toast mit Honig und ein schwarzer Kaffee) und geduldiges
Warten auf die Abfahrt.08:00 - Startbereich: Eine Stunde vor Start fand ich mich im Startbereich ein. Am Programm standen eine kleine Einlaufrunde (ca. 10 min) und diverse Startvorbereitungen, wie der mehrmalige Gang zur Toilette (Nervosität war nun bemerkbar), Abklebung empfindlicher Stellen und eincremen selbiger. Dann verstaute ich noch gut die Verpflegung (3 Gels) und dann ging es schon in den korrekten Startblock.
09:00
- Start: Um Punkt neun Uhr ging es nun los. Da es in der Früh sehr kalt und
windig war entschied ich mich dazu, einen alten Pullover mitzunehmen und diesen
so lange zu tragen bis ich ordentlich warm war. Danach legte ich diesen an den
Straßenrand und absolvierte den Rest des Rennens. Der erste Halbmarathon
verging ohne größere Zwischenfälle und auch in der vorgenommenen Pace.
Halbmarathon-Durchgangszeit war 1:43, also voll im Plan. Dies ging auch noch
bis Kilometer 30 gut, allerdings besuchte er mich dann doch - der Mann mit dem
Hammer. Er machte mir das Leben schwer, sehr schwer sogar. Es kam zum totalen
Einbruch und so benötigte ich für die zweite Hälfte des Rennens 1:58. Gründe
für diese um etliches langsamere zweite Rennhälfte waren auch die Krämpfe, die
zehn Meter vor dem Ziel einsetzten. Es war schon in Reichweite, doch dann ereilten
mich Krämpfe in beiden Oberschenkeln, vorne und hinten zugleich. Nichts ging
mehr. Sanitäter wollten mich schon mit der Trage ins Ziel bringen, jedoch
wollte ich es aus eigener Kraft schaffen und so lehnte ich die Hilfe dankend ab
und konnte nach weiteren fünf Minuten alleine ins Ziel gehen. Zeit 3:41:33 -
Ziel verfehlt, jedoch glücklich ein Finisher zu sein.
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