Manche können nicht ohne, manche mögen es ab und zu und
für manche geht es einfach gar nicht – Musik hören beim Laufen. Musik kann sich
aber tatsächlich auf die Laufleistung auswirken sowie das Verhalten des Läufers
vor dem Laufen und nach dem Laufen beeinflussen.
Musik
hören vor dem Laufen motiviert
Jeder kennt das. Man hängt gemütlich zu Hause herum,
genießt das Stubenhocker-Dasein, und plötzlich läuft ein Song, wie „Eye of the
Tiger“, im Radio. Plötzlich fühlt man sich ergriffen. Man hat das Gefühl, man
könnte nach draußen gehen und die Welt verändern. Diese motivierende Wirkung
hat Musik tatsächlich – vor allem, wenn man plant Laufen zu gehen. Denn Musik
wirkt sich auf das vegetative Nervensystem aus, das eher auf Ruhe und Erholung
eingestellt ist. Wenn dann jedoch animierende Musik erklingt, wird der Ruhezustand
von Motivation abgelöst.
Musik
hören während dem Laufen
Studien haben gezeigt, dass Personen, die Musik hören,
auf kurzen Strecken anfangs schneller laufen, als Personen, die keine Musik
hören. Desto länger gelaufen wird, desto mehr reduziert sich jedoch die
Auswirkung der Musik. Je höher also die Anstrengung ist, desto geringer ist die
Auswirkung der Musik auf die Leistung. Dies kann damit erklärt werden, dass Musik
eine Ablenkung darstellt und das Gehirn einige Zeit benötigt um die Anstrengung
zu registrieren. Zuerst läuft man mit Musik also schneller, bis dem Gehirn klar
wird, dass intensiver Sport ausgeübt wird. Dann minimiert sich die Auswirkung
der Musik drastisch.
Wichtig ist zusätzlich, dass der Trainingszustand bestimmt,
wie sich Musik auf die Laufleistung auswirkt. Desto besser Läufer trainiert
sind, desto weniger brauchen sie die Ablenkung und das Antreiben der Musik. Eher
schwächere Läufer halten dagegen bei größerer Anstrengung länger durch, wenn
sie animierende Musik hören. Musik verleiht ein gutes Gefühl, motiviert und lenkt
von der eigenen Körperwahrnehmung ab. So können schlechter trainierte Läufer
schneller sein und auch ihr eigenes Limit überschreiten. Ein gezielter
Formaufbau ist so aber nicht möglich. Besser trainierte Läufer verzichten
meistens auf Musik, da sie sich mehr auf ihre Herzfrequenz und ihre Lauftechnik
konzentrieren. Musik wirkt dabei nur störend.
Musik
hören nach dem Laufen
Langsame Musik nach dem Laufen kann dem Körper helfen
in den Ausgangszustand zurückzukehren. So kann etwa der Puls verlangsamt werden
und die inneren Systeme beruhigen sich in kurzer Zeit. Musik führt daher nach
dem Laufen schneller zu Entspannung und hilft bei der Regeneration.
Musik
motiviert, Musik lenkt ab
Jeder muss nun für sich entscheiden, ob er Musik beim
Laufen hören möchte oder nicht. Wenn man sich für Musik entscheidet, dann
sollte man auf die Songauswahl, das Trainingsziel, die Lautstärke, das Tempo,
den Rhythmus und persönliche Vorlieben achten. Dann kann Musik zu einem
regelrechten „Doping“ werden. Damit man sich aber voll und ganz auf das Laufen
konzentriert, sollte man ab und zu die Musik ausschalten und den Klang der
Natur und der Umgebung genießen. #glaubandich
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