Montag, 11. April 2016

Marathon in Wien - Ein Event der Superlative!



Zu den Pflichten eines jeden begeisterten, österreichischen Hobbyläufers gehört es wohl, zumindest einmal bei Österreichs größter Sportveranstaltung an den Start gegangen zu sein – dem Vienna City Marathon. 

Vor allem als Wahlwiener ist diese Pflicht wohl sogar noch etwas größer. Dennoch habe ich es bisher noch nie über einige Starts im Team als Staffelläufer hinausgeschafft. Auch das war definitiv ein großartiges Erlebnis, aber es ist halt doch „nur“ die Staffel ;-) 

Und auch dieses Jahr sollte es durch einen fix eingeplanten Start beim Linz Halbmarathon eine Woche zuvor, für einen Start in Wien trainingstechnisch eher schlecht aussehen. Doch Mitte März flatterte unerwartet eine Mail vom lieben Erste Bank Sparkasse Running-Team in mein Postfach, mit einer Startplatzzusage für den VCM als „Rasender Reporter“. So eine Chance lässt man sich natürlich trotz eventuell noch müder Beine nicht entgehen, und da auch bereits einige meiner Lauffreunde einen Startplatz hatten, brauchte ich nicht lange zu überlegen.

Da man als „Rasender Reporter“ meiner Meinung nach ohnehin weniger „rasen“ sollte, um möglichst viele der überwältigenden Eindrücke an der Strecke einfangen und im Nachhinein in einem Blogbeitrag  gut zusammenfassen zu können, entschied ich mich die Halbmarathonstrecke mit meiner Freundin zu laufen. Ihr Ziel war es, bei ihrem zweiten Halbmarathon die 2-Stunden-Marke zu knacken und ich durfte ihr nun als persönlicher Pacemaker und Wasserträger zur Verfügung stehen. ;-)

So standen wir also am Samstagvormittag, Punkt 10 Uhr vorm Messeeingang um unsere Startnummern abzuholen und uns bot sich ein Bild, dass wir dieses Wochenende noch öfter zu sehen bekommen sollten: Menschenmassen und Blockabfertigung beim Einlass. Doch das tat der Vorfreude keinen Abbruch, vor allem weil dennoch alle Mitarbeiter und Helfer sehr freundlich und bemüht waren, die Massen schnell und professionell abzufertigen.  An diesem Tag hieß es also nur noch Messe genießen, Carbo Loading und alle Laufutensilien für den nächsten Tag vorzubereiten. Auch die Wettervorhersage wurde im Laufe des Tages immer positiver und so sollte einem großartigen Laufevent nichts mehr im Wege stehen.
 
Um 6 Uhr morgens klingelte am Renntag der Wecker. Immer noch etwas verschlafen kochte ich mir schnell eine Tasse Kaffee, schmierte mir ein Honigsemmerl und kontrollierte noch ein letztes Mal mein Equipment. Alles an seinem Platz und los ging’s – genauso wie für ca. 40.000 andere Läufer, wie wir spätestens in der „etwas überfüllten“ U-Bahn bemerken sollten… Dennoch war die Stimmung in einer U-Bahn um 7:30 Uhr morgens wohl selten besser. Läufer sind doch ein eigens Volk. :-D

Im Startblock noch schnell ein freies Stückchen Platz gesucht, kurz aufgewärmt und schon sollte es losgehen. Vom Start der Eliteläufer bekommt man, umringt von tausenden anderen laufbegeisterten Menschen zwar sicherlich weniger mit als zuhause vorm Fernseher und dennoch möchte ich diesen Moment nicht mehr missen. Wer die Donau und die Reichbrücke noch nie zu Fuß, inmitten so vieler Gleichgesinnter überquert - und zu den Klängen des Donauwalzers gelaufen ist -, hat eindeutig etwas verpasst!

Und dann hieß es nur noch laufen! Die Stimmung auf der Strecke und am Straßenrand war hervorragend. Die Temperaturen optimal und inmitten der Menschenmassen merkte man auch nicht mehr viel vom Wind. Selbst das Einhalten unseres 2-Stunden-Ziels wurde mit jedem erfolgreich absolvierten Kilometer immer wahrscheinlicher und so schafften wir kurz vor der letzten Steigung bei Schönbrunn sogar noch ein paar schöne Fotos.

Ab dem technischen Museum ging es nur noch bergab und nach einem kurzen Schlusssprint stand 1:59:53h auf der Uhr – eine Punktlandung ;-)

Danke für das tolle Event, den Startplatz und die vielen großartigen Erlebnisse an diesem Tag.

Liebe Grüße
Simon

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