Die
Wachau gilt wohl nicht umsonst als eines der schönsten Flusstäler Europas. Umso
aufregender ist es diese wundervolle Region laufend zu erleben. In meinem Fall
von Spitz bis nach Krems – 21,0975 Kilometer und viele Sehenswürdigkeiten
dazwischen.
Nach
einem kleinen Frühstück hat mich ein guter Freund von zu Hause mit dem Auto
abgeholt und wir waren pünktlich um 8 Uhr am Bahnhof in Krems. Von hier
trennten sich auch schon unsere Wege – sein Plan war der ganze Marathon mit
Start in Emmersdorf. Mit dem Bus gings für mich dann nach Spitz, zum Start des
Halbmarathons weiter. Zugegeben – da war es noch recht frisch draußen. Ich habe
lange gebraucht um mich von meiner warmen Jacke zu trennen aber irgendwann
musste ich sie im Kleiderbus wieder zurück nach Krems schicken. Die Jacke war
weg, die Schuhe geschnürt, somit gings ans Aufwärmen. Damit habe ich mich
allerdings nur kurz aufgehalten denn plötzlich (danke Jacke) war es 9:55 - also nur noch Fünf Minuten bis zum Start.
Ein panischer Sprint in meinen Startblock hat das Aufwärmen kurzer Hand
ersetzt.
Naja
– nicht ganz. Mein Plan war in einer Zeit unter 1 Stunde 50 in Krems anzukommen.
Bis Dürnstein wollte ich demnach mit einer Pace von 5:20 min/km laufen, danach
den "Turbo" zünden und mit einer Pace von 5:00 min/km ins Ziel
kommen.
Wie das eben mit Plänen so ist,
sie sind schnell verworfen. Meinen Turbo habe ich vorzeitig beim Startschuss
gezündet und mir erst 10km weiter in Dürnstein überlegt ob ich dieses Tempo
überhaupt bis ins Ziel schaffe!?
Für
eine Kurskorrektur war es aber schon zu spät, Augen zu und durch. Wobei - Augen
zu geht nicht – schließlich laufen wir in der Wachau und die ist wie Eingangs
erwähnt wirklich traumhaft schön! Mein neuer Plan war also „Augen auf und
durch!“ – die Landschaft genießen und den Puls ignorieren. Die Taktik hat bis
Krems/Stein erfreulicherweise gut funktioniert. Bis sich, langsam aber sicher, 3km
vorm Ziel ein leichtes Seitenstechen angemeldet hat. Leider kenne ich mich was
das betrifft sehr gut, denn bei einem leichten Seitenstechen bleibt es bei mir
nie. Jetzt musste also wirklich die Notlösung her: Augen zu und durch, komme
was wolle. Kurz vorm Ziel habe ich dann aber doch nochmal die Augen geöffnet.
Jemand hat von der Tribüne aus meinen Namen gerufen und ich hab meine Familie
erkannt. Sie alle zu sehen war nicht nur eine große Überraschung sondern der
beste Anstoß für den Zielsprint. Und schließlich, nach 21,0975 Kilometer und
vielen Sehenswürdigkeiten dazwischen, habe ich in 1 Stunde 45 das Ziel
erreicht. Meine bisherige Bestzeit.
Michael
gratuliere zur neuen PB!
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