Donnerstag, 22. September 2016

Einfach (w)einmalig – Augen auf und durch! Rasender Reporter Michael beim WACHAUmarathon


Die Wachau gilt wohl nicht umsonst als eines der schönsten Flusstäler Europas. Umso aufregender ist es diese wundervolle Region laufend zu erleben. In meinem Fall von Spitz bis nach Krems – 21,0975 Kilometer und viele Sehenswürdigkeiten dazwischen.

 
Jeder Läufer weiß – ein Marathon Tag beginnt nicht wie jeder normale Tag. Er beginnt sehr früh, geschlafen hat man schlecht und den Wecker hätte man sich eigentlich sparen können. Tja – genau so war es eben diesmal nicht. Ich habe geschlafen wie ein Stein, der Wecker musste zur Tat schreiten und ich bin frisch und munter aus dem Bett. Vielleicht lag’s an den zwei Tellern Risotto vom Vorabend  die mich mehr oder weniger in den Tiefschlaf katapultiert haben. So macht Carboloading doppelt Sinn.

Nach einem kleinen Frühstück hat mich ein guter Freund von zu Hause mit dem Auto abgeholt und wir waren pünktlich um 8 Uhr am Bahnhof in Krems. Von hier trennten sich auch schon unsere Wege – sein Plan war der ganze Marathon mit Start in Emmersdorf. Mit dem Bus gings für mich dann nach Spitz, zum Start des Halbmarathons weiter. Zugegeben – da war es noch recht frisch draußen. Ich habe lange gebraucht um mich von meiner warmen Jacke zu trennen aber irgendwann musste ich sie im Kleiderbus wieder zurück nach Krems schicken. Die Jacke war weg, die Schuhe geschnürt, somit gings ans Aufwärmen. Damit habe ich mich allerdings nur kurz aufgehalten denn plötzlich (danke Jacke) war es 9:55  - also nur noch Fünf Minuten bis zum Start. Ein panischer Sprint in meinen Startblock hat das Aufwärmen kurzer Hand ersetzt.

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Startschuss und los gings. An dieser Stelle sei vielleicht meine zuvor gründlichst erstelle Renntaktik erwähnt: Lauf Junge! So schnell du kannst!

Naja – nicht ganz. Mein Plan war in einer Zeit unter 1 Stunde 50 in Krems anzukommen. Bis Dürnstein wollte ich demnach mit einer Pace von 5:20 min/km laufen, danach den "Turbo" zünden und mit einer Pace von 5:00 min/km ins Ziel kommen.

Wie das eben mit Plänen so ist, sie sind schnell verworfen. Meinen Turbo habe ich vorzeitig beim Startschuss gezündet und mir erst 10km weiter in Dürnstein überlegt ob ich dieses Tempo überhaupt bis ins Ziel schaffe!?

Für eine Kurskorrektur war es aber schon zu spät, Augen zu und durch. Wobei - Augen zu geht nicht – schließlich laufen wir in der Wachau und die ist wie Eingangs erwähnt wirklich traumhaft schön! Mein neuer Plan war also „Augen auf und durch!“ – die Landschaft genießen und den Puls ignorieren. Die Taktik hat bis Krems/Stein erfreulicherweise gut funktioniert. Bis sich, langsam aber sicher, 3km vorm Ziel ein leichtes Seitenstechen angemeldet hat. Leider kenne ich mich was das betrifft sehr gut, denn bei einem leichten Seitenstechen bleibt es bei mir nie. Jetzt musste also wirklich die Notlösung her: Augen zu und durch, komme was wolle. Kurz vorm Ziel habe ich dann aber doch nochmal die Augen geöffnet. Jemand hat von der Tribüne aus meinen Namen gerufen und ich hab meine Familie erkannt. Sie alle zu sehen war nicht nur eine große Überraschung sondern der beste Anstoß für den Zielsprint. Und schließlich, nach 21,0975 Kilometer und vielen Sehenswürdigkeiten dazwischen, habe ich in 1 Stunde 45 das Ziel erreicht. Meine bisherige Bestzeit.

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Es war ein wirklich wundervoller Tag! Vielen Dank für den Startplatz und liebe Grüße,

Michael

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