Mittwoch, 23. März 2016

Zielzeitbänder bringen's!

Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis die Saison der Groß-Laufveranstaltungen losgeht. Am 3. April fällt beim Linz Marathon der Startschuss, eine Woche später starten an die 40.000 Läufer beim Vienna City Marathon. Alle haben sie Ziele - und jedes Ziel zählt. Der eine will den Marathon „einfach nur finishen“, die andere beim Halbmarathon die 1:40h-Marke endlich knacken. Wieder andere treten mit Freunden, Arbeitskollegen oder der Familie in diversen Staffelbewerben an.

Für alle gilt: Jetzt ist die heiße Phase! Jetzt entscheidet sich weitaus mehr, als in den Monaten zuvor bei der Grundlagenarbeit. Wer sich nicht langfristig und zielgerichtet vorbereitet hat, kann jetzt auch keine großen Sprünge mehr machen!

Die oberste Prämisse lautet daher: Geduld! Wer sich bislang gut vorbereitet hat, der braucht nun auch keine große Panik zu haben, dass die aufgebaute Form verschwinden wird. Ruhig und konzentriert weiterzuarbeiten, wird den entsprechenden Erfolg bringen. Wer jedoch bislang das eine oder andere Training ausgelassen hat, der sollte es vermeiden, jetzt in den letzten Wochen vor dem Frühjahrshöhepunkt noch Berge ausreißen zu wollen. Im Laufsport können versäumte Trainingsinhalte selten nachgeholt werden...

Mit Beginn der oben beschriebenen Phase (dem so genannten „Tapering“) darf man sich dafür endgültig ausgiebig mit seiner Zielzeit, der entsprechenden Pace und den daraus resultierenden Zwischenzeiten auseinandersetzen. Eine gute Hilfe dabei kann – gleich ob Marathon oder Halbmarathon – ein Zielzeitband sein. Auf diesem sind je nach Ausführung die Soll-Zeiten zur gewünschten Endzeit in regelmäßige Teilbereiche unterteilt.

Ein Beispiel: meine Halbmarathon-Traummarke liegt bei 1:24:20h, was exakt dem 4:00min Schnitt pro Kilometer entspricht.
Auf dem am Unterarm angebrachten Zielzeitband würden dann folgende Werte stehen:
1km 4:00min
2km 8:00min
5km 20:00min
10km 40:00min
15km 60:00min
20km 80:00min
21,1km 84:20min = 1:24:20h

Der Vorteil des Zielzeitbandes liegt sicherlich darin, beim Laufen ohne große Rechenanstrengung seine Pace und Durchgangszeiten kontrollieren zu können. Auch wenn in der heutigen Zeit kaum noch jemand ohne GPS-Uhr unterwegs ist, so kann diese aufgrund des immer schwankenden Signals abweichende Zwischenzeiten liefern. Dann also lieber die Stoppuhr-Funktion einschalten und am Handgelenk mit dem Zielzeitband kontrollieren.

Ein Nachteil des kleinen Bändchens kann natürlich sein, im  Rennen demotiviert oder nervös zu werden, wenn eine der geschriebenen Zielzeiten verpasst wird. Sollte der Fall eintreten, dass es im Rennen dann nicht geplant läuft (in beide Richtungen), spart man sich dann einfach den Blick auf das Handgelenk.

Wer im Übrigen glaubt, Zielzeitbänder sind nur was für „echte Freizeitläufer“, der irrt. Österreichs Rekordmann Günther Weidlinger beispielsweise schrieb sich stets seine geplanten Durchgangszeiten für die 5km-Abschnitte auf seinen linken Handrücken!
In diesem Sinne: macht euch nicht nervös, egal ob ihr Zielzeitbänder verwendet oder nicht und egal, ob euer Training wie geplant lief oder eben nicht. Freut euch viel lieber auf einzigartige Lauferlebnisse bei den größten Laufveranstaltungen des Landes!

Alles Liebe,
euer Running-Coach

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