Mittwoch, 24. September 2014

Der lange Weg zum Lächeln.

Über Spannung, Langeweile, Frust, 6 Sekunden und Freude

Zu allererst möchte ich mich mal entschuldigen. Der WACHAUmarathon ist mittlerweile eineinhalb Wochen vorbei und ich schildere erst jetzt meine Eindrücke. Böse Zungen behaupten, mein Muskelkater wäre so stark gewesen, dass ich neun Tage brauchte, um von der Couch zum Computer zu gelangen...
Er ist nun also Geschichte, mein erster Halber, und ich muss ehrlich sagen, dass ich mit gemischten Gefühlen an ihn zurück denke. Ich hab auf jeden Fall mein Minimalziel erreicht - ich bin durchgekommen...

Spannung

Der Running-Coach hat mir geraten, mich hinter dem 2:15 Stunden Pace Maker einzuordnen und diesem mal auf die ersten 14 - 15 Kilometer zu folgen. Wenn ich dann merken würde, dass noch was geht, könnte ich mich absetzen und auf den letzten 6 - 7 Kilometern noch das Ergebnis verbessern. Da stehe ich also im Startblock 2:15 und warte darauf, dass es los geht. Da merke ich auch, dass ich eigentlich ziemlich angespannt bin - positiv aber... Ich find's also spannend. Dann folgt der Startschuss und sehr, sehr langsam bewegt sich der Trott an Leuten in Richtung Startlinie. Hatte nicht geahnt, wie lange das dauert, bis man dann wirklich im Rennen drin ist. Nach einigen Minuten ist es dann so weit. Ich laufe. Gemeinsam mit gefühlten Tausend anderen in meiner unmittelbaren Umgebung. Zehenspitze an Ferse - da muss man schon ziemlich aufpassen, dass kein Hoppala passiert. Ganz zu schweigen vom obligatorischen Hin-und-wieder-Ausspucken... Da lohnt sich der Blick nach hinten, ob man eventuell gerade überholt wird. Aus Nächstenliebe. Zeit ist genug da. Genug, um die Schönheit der Wachau zu bewundern, die anderen Läufer zu mustern ("Warum überholen uns gerade zwei Nordic Walker...?") und um zu sinnieren, wie es wohl heute ausgehen wird. Das Wetter ist perfekt! Es regnet gerade eben NICHT. Die Luft ist saftig feucht und kühl. Ich laufe und frag' mich, ob es nicht schneller ginge. Ertappe mich dabei, wie ich mal kurz Nägel beisse...

Langeweile & Frust

Kilometer 13. Ich kenne die Strecke schon sehr gut, da ich sie ja seit Freitag ein paarmal gefahren bin und ich weiß, dass in eineinhalb Kilomtern die Stelle kommt, an der mir der Running-Coach den Turbo empfohlen hat. Doch noch etwas anderes kommt leider genau JETZT. Etwas, von dem aufmerksame Leser wissen, dass ich es beim Laufen gar nicht brauchen kann: Sonne! Mit ihr ein drastischer Temperaturanstieg. Da hieß es die ganze Woche, das Rennen würde waschelnass werden und dann besucht der Hochsommer nochmal die Wachau. Für die Organisatoren, die Zuschauer und die Gastro-Betriebe im Ziel ein Segen - für mich ein Alptraum. Da bin ich nun bei Kilometer 15 und entscheide, dass ich in der Nähe meines Pace Makers bleibe. Mein eigentliches Ziel, zwischen 2 Stunden und 2:15 zu bleiben werde ich halt erst gegen Ende in Angriff nehmen, indem ich mich vom Pace Maker ein-zwei Kilometer vor Schluss absetze. Die Masse kommt nach Krems. Überall stehen Leute am Rand, die uns anfeuern - ein tolles Gefühl. Man will irgendwie "Danke" sagen und macht's dann aber komischerweise doch nicht - ein Lächeln muss reichen. Ich biege in die Zielgerade ein und sehe das Ziel direkt vor mir. Leider aber nur von der Rückseite, denn keine hundert Meter davor macht die Strecke eine Linkskurve und entscheidet sich, die Läufer einer Geduldsprobe zu unterziehen. Du siehst das Ziel, du hörst das Ziel, du kommst sogar wieder auf die Zielgerade doch merkst nach einer erneuten Linkskurve, dass man dich noch ein ordentliches Stück in die Gegenrichtung schickt - Mit Gegenverkehr, der schon in die "richtige" Richtung rennt... Frust macht sich breit. Doch ich bleib bei meinem Plan. Ich hab zu dem Zeitpunkt zwar schon ein wenig genug - es dauert mir zu lange. Ich entscheide mich jedoch, jetzt den Pace Maker hinter mir zu lassen, um wenigstens deutlich unter 2:15 Stunden zu bleiben. Ich mach das, was der Hobby-Läufer einen Ziel-Sprint nennt und komme deutlich - geschätzte 300 Meter - vor meinem Tempomacher ins Ziel. Geschafft! Glücksgefühl! Wie immer schalte ich auch hier viel zu spät meine Uhr ab und denk' mir, dass es sich sicher ausgeht, mein Ziel. Wenig später erfahre ich leider das Gegenteil - 6 Sekunden fehlen mir... 02:15:05 !
Da erlaubt sich mein Ehrgeiz doch tatsächlich, meinem Hirn Enttäuschung einzureden. Ich trink' ein Bier, von welchem ich mir einrede, es verdient zu haben und esse zwei Schnitzeln mit Kartoffelsalat. Ich beginne zu überlegen, ob ich auf den ersten 13 Kilometern zu viel Zeit liegen gelassen hab. Vergleiche meine Pace-Zeiten mit jenen aus dem Training etc... Ich fahr' heim und der Rest des Tages gehört dem Fernseher.

Freude

Da denk' ich zurück und es war dann doch einfach nur ein tolles Wochenende mit einer tollen Veranstaltung, wo alles bestens funktioniert hat und man sich mit tausenden anderen Menschen auf eine schöne Art verbunden fühlt. Es war mein erster großer Bewerb und ich beschließe, mit den 6 Sekunden Frieden zu schließen. Viel war da los auf der Strecke und lange hat's gedauert. Tags darauf geht's mir gut und ich gehe sogar geschmeidig zwei Stunden Tennis spielen - noch einen Tag später, also am Dienstag, ist dann sogar gar kein Muskelkater mehr zu bemerken. ("Verdammt - ich hab mich zu wenig ins Zeug gehaut..." - Aus jetzt!)
Halbmarathons lasse ich in näherer Zukunft mal links liegen - was mich jetzt aber richtig interessiert und reizt, sind 10 Kilometer-Läufe. Das wird mein nächstes Ziel. Das ist eine Distanz, die ich zur Genüge aus dem Training kenne und wo ich mir meine Kräfte gut einteilen kann. Da erhoffe ich mir rein positive Motivation für mehr. Und, wenn sich das alles so entwickelt, wie ich mir das vorstelle, dann reise ich nächstes Jahr wieder in die Wachau und verbessere meine persönliche Halbmarathon-Bestzeit. Aber dann um deutlich mehr als 6 Sekunden!

Das war erst der Anfang - ich lauf' weiter!

wolfi.

Mittwoch, 17. September 2014

Vollste Zufriedenheit

Es ist vollbracht, Bernadette und Wolfgang haben ihren ersten Halbmarathon gefinisht und sie haben sich die innere Zufriedenheit verdient.

Beide trainierten seit Juli voll motiviert und sie setzten den Trainingsplan konsequent um.
Was mich neben den guten Endzeiten am allermeisten freut, ist dass beide Spaß am Laufen gefunden haben und erlebten, welchen Motivationsschub die Vorbereitung auf eine große Laufveranstaltung mit sich bringt.
Ich finde es immer wieder faszinierend, wie zufrieden und ausgeglichen Menschen im Ziel ihrer großen Herausforderung reagieren.
Laufen macht es möglich, vielschichtige Erfolgserlebnisse zu feiern. Es geht dabei nicht darum, der oder die Schnellste zu sein, sondern aus der individuellen Ausgangssituation, das Beste für sich herauszuholen.
Wie es läuferisch bei Bernadette und Wolfgang weitergeht, erfährst du natürlich hier.

Dein Running-Coach Michael Buchleitner

Das war Tag X - Halbmarathonpremiere in der Wachau

So meine Lieben, sorry für die Verspätung meines Rennberichts, aber ich war so sehr mit Regeneration beschäftigt, es ist sich einfach nicht ausgegangen. Jetzt ist der Muskelkater schon wieder ganz weg, jetzt kommt mein Bericht ;-)

Beeindruckend so eine Halbmarathonpremiere, sag ich euch. Ich hab ein bisschen gebraucht, bis ich so viele Erlebnisse nochmal Revue passieren lassen konnte. Aber der Reihe nach:


Morgenritual, Anreise

Die Nervosität vom Samstag hat sich am Sonntag in der Früh eher in "Ferngesteuertheit" gewandelt. Um 6 aufstehen, nochmal checken, ob wirklich alles da ist, was ich brauche und dann um 7 frühstücken. Halb 8: auf zum Schiff nach Spitz. Bis dahin hatte ich noch gar keine Zeit, über irgendetwas nachzudenken, sondern funktionierte einfach. Als ich dann alleine auf das Schiff ging und dort 1,5 Stunden auch alleine blieb, ging mir schon so einiges durch den Kopf...


Die Aufregung kam dann erst wieder kurz vor dem Anlegen in Spitz, das um 15 min verspätet war - sprich es waren noch 15 min Zeit bis zum Start. 15 min, in die eigentlich nochmal WC, Kleidersack abgeben, einlaufen und Startblock suchen gepackt werden sollten. Es hat sich dann auf WC, Kleidersack und Startblock suchen komprimiert ;-) Mein einlaufen war, mich im Laufschritt zum letzten Startblock zu begeben, während vorneweg schon die Elite gestartet ist. Das war etwas stressig, aber auch gut - mein Puls war relativ entspannt, als es dann endlich losging, weil ich einfach keine Zeit hatte aufgeregt zu sein...

 

Los gehts...

Der WACHAUmarathon war mein erstes Großereignis und ich war beeindruckt von der tollen Stimmung am Start. Die Leute beginnen gleich zu plaudern, ich wurde 3x gefragt, was meine Zielzeit ist und ob sich jemand anhängen dürfte. Da wurde dann nix draus, scheinbar war allen die Zielzeit mit 7:15 min/km zu langsam ;-) Mir auch, aber das lest ihr weiter unten...

Auf der Strecke

Km 1-9 vergingen wie im Flug. Es war alles neu, ich hatte viel zu schauen und wurde rundherum überholt - hatte mir der Running-Coach doch die 7:15er Zeit angeraten. Den 7:06er Pacemaker zwar immer im Blick, versuchte ich mich zurückzuhalten und noch nicht auf die Tube zu drücken. Das war gar nicht so leicht - überholten mich schon relativ bald schon die ersten beiden Sportwalker (finde ich übrigens wirklich beeindruckend, diesen Sport!). Das war zwischendurch nicht so förderlich für die Motivation, wenn man hinter sich schon die Stecken hört... ;-) Aber ich versuchte mich nicht beirren zu lassen und mein Ding zu machen.

Bis zu Km 10 war alles gut einteilbar und auch wirklich kurzweilig. Vor Dürnstein hatte ich einen kurzen Hänger, der sich mit ein paar Bissen Riegel relativ schnell beseitigen ließ. In Dürnstein selbst war viel Action, somit war der nächste Kilometer wieder sehr rasch vorbei. Vor allem gab mir der Moderator auf der Bühne dort großen Aufwind - noch in der Woche davor haben wir geplaudert und er hat mir angekündigt, dass er mich dort nochmal so richtig anfeuert - wenn ich bei ihm vorbeikomme ist die Hälfte ja schon geschafft. Hat funktioniert, kann ich euch sagen - solche geplanten kleinen Lichtblicke helfen Wunder!

Ab Km 13 war alles Neuland für mich. 13 km war die längste Distanz, die ich bisher jemals gelaufen war und somit konnte ich den weiteren Verlauf nur schwer einschätzen. Hier war auch die Strecke eher unspannend und die nächsten 3 Kilometer waren sehr monoton. Ich muss ehrlich sagen, an die kann ich mich auch gar nicht mehr so richtig erinnern, scheinbar hab ich einfach abgeschalten...

Der größte Lichtblick war dann bei Km 17 die Mauterner Brücke. Die ist mir schon bei der Hinfahrt aufgefallen und ich wusste, jetzt ist es nicht mehr weit. Ab dort bis ins Ziel waren durchwegs Zuschauer und Anfeuerer unterwegs, die letzten Kilometer waren also halb so wild für mich.

Die Devise ab jetzt: Bei der Labestation noch einen Power-Riegel, etwas trinken und das Tempo ein bisschen heben. Es hat funktioniert. Ich war vorher wirklich langsam genug, dass ich noch Reserven hatte. Das hat bei unzähligen Läuferinnen und Läufern rund um mich nicht geklappt. Ich bin an vielen Gehern und Leuten, denen sichtlich die Kraft ausgegangen ist, vorbeigelaufen.

Den letzten Aufwind haben mir noch meine lieben Anfeuerer 2 Km vor dem Ziel gegeben. Ab dort waren mir meine Reserven egal und ich konnte sogar noch den besagten Pacemaker für 2:29:59 knacken.

Ziel!!!

Bei 2:26:10 überquerte ich die Ziellinie - zuerst einfach nur happy, dass ich es geschafft hatte. Nach genauerem Hinschauen sogar überglücklich, dass ich meine Zielzeit von weit über 2:30:00 unterboten hatte!
Nach den üblichen To Dos im Ziel und den Glückwünschen meiner Lieben, freute ich mich riiiiiesig auf die nächste Sitzgelegenheit, etwas zu essen und ein "Elektrolytgetränk" ;-)



Halbmarathon in der Wachau - was für ein Erlebnis, kann ich euch sagen. Wirklich empfehlenswert!

Bis bald, eure Berni

PS: Hier zum Einordnen der Kilometerangaben auch noch ein Screenshot aus meiner Runtastic-Auswertung. Distanz und Pace stimmen nicht ganz, aber die Karte ist recht interessant, finde ich.



Samstag, 13. September 2014

Stunden zählen...

Nur noch 1 mal schlafen, dann gehts looos! Jetzt gibts absolut kein Zurück mehr, ich bin mittendrin, im Marathonwochenende ;-)
Erledigte To Dos für heute:
- Ausgiebiges Frühstück
- Entspannte Laufrunde mit Koordinationstraining
- Anreise nach Krems
- Startnummer abholen
- Zimmer beziehen

Noch offene To Dos für heute:
- Nudeln essen
- Ausruhen
- Früh Schlafengehen

Bei der Startnummernausgabe konnte ich auch noch kurz mit dem Running-Coach plaudern und die letzten Fragen stellen, die mir noch unter den Fingernägeln brannten. Jetzt ist mein Gewissen halbwegs beruhigt.

Der für mich größte offene Punkt drehte sich rund um die Witterung, sprich wie ich mit einem etwaigen Regen und "Kälte" umgehen soll. Ganz einfach, bei der Anreise möglichst warm anziehen, dann einlaufen und die Jacke erst kurz vor dem Start im Garderobensack abgeben. Am Start werden Regenponchos ausgegeben, den noch überziehen und beim Weglaufen wegschmeißen.

Alles in allem bin ich guter Dinge. Ich laufe morgen die längste Distanz, die ich jemals gelaufen bin - 21,1 km; ich kann es mir noch immer schwer vorstellen! Derzeit schwanke ich zwischen aufgeregt und Vorfreude... ;-)


Wir lesen uns wieder, wenn alles vorbei ist. Bis dahin denkt ihr hoffentlich an Wolfi und mich - wir werden berichten...

Bis bald (dann wahrscheinlich mit Muskelkater ;-) ),
Berni


PS: Ein großes Lob auch schon hier an unseren Running-Coach und sein Team für den bis jetzt reibungslosen Ablauf des WACHAUmarathons! Es ist wirklich interessant, bei so einer Großveranstaltung aus Läufer-Sicht dabeizusein.

Freitag, 12. September 2014

Auf geht's...

Wachau, du Perle!

Ich mach mich in Kürze auf in eine meiner Lieblingslandschaften. Schon heute zieht es mich ins Weltkulturerbe. Werde mich in aller Ruhe und Wellness-unterstützt auf den großen Tag X übermorgen vorbereiten.
Normalerweise zieht es mich ja zu einem sehr großen Teil wegen des Weins in die Wachau. Als Riesling- und Veltliner-Fanatiker muss man sich dort wohlfühlen. Wie unterschiedlich Reise-Motive doch sein können...

Wasserschlacht

Das ultra-optimale Wetter, das uns vor zwei Wochen in Stammersdorf begrüßt hat, lässt für diesen Sonntag anscheinend etwas auf sich warten. Ein wenig Hoffnung besteht für einen Wettervorhersage-Zweifler aber immer noch. Aktuell; also so richtig JETZT gerade während ich hier tippe, soll's ja auch aus Schaffeln schütten - derweil ist da draußen vor der Tür gerade das perfekte Laufwetter. Also, ich geh' jetzt mal davon aus, dass das am Sonntag auch so sein wird. Bei der Startnummernabholung inklusive Lauf-Kauf-Messe werde ich mir aber trotzdem noch auf Raten eines alten Lauffuchses ein Regen-Gilet zulegen. Für solche Verhältnisse bin ich als Schönwetter-Läufer nämlich noch etwas schlecht ausgestattet.
A propos Schönwetterläufer: meine gestrige 30-Minuten-Einheit hab ich aufgrund der unwirtlichen Witterung und der Gefahr mir dann noch rasch eine Verkühlung zuzuziehen sausen lassen. Morgen werde ich aber auf jeden Fall der Running-Coach-Vorgabe gerecht werden und noch 20 Minuten in der Wachau herumhirschen.
Ich bin schon gespannt, was mir die Zeitnehmung am Sonntag bescheinigt - wenn ich durch komme ist aber eine Sache schon mal fix: Die persönliche Bestzeit!



Die "Karotte" vor meinen Augen.

Das nächste Mal, wenn ich schreibe, hab ich's hinter mir!
Laufen UND Flasche...;-)

Lieben Gruß,
Euer Wolfi.

Dienstag, 9. September 2014

DIE STRASSEN DER WACHAU WARTEN AUF BERNADETTE UND WOLFGANG, DIE LETZTEN TIPPS

In 5 Tagen ist es soweit, Bernadette und Wolfgang stehen an der Startlinie des Halbmarathons in der Wachau!




Seit Juli arbeiten die beiden an ihrer Laufform, um am Sonntag Spaß auf den Straßen von Spitz nach Krems zu haben.
Wir haben versucht ihre Grundlagenausdauer in dieser Zeit zu verbessern, was uns auch gut gelungen ist. Die umfangreichen Trainings sind jetzt schon vorbei. In den letzten Tagen heißt es jetzt Erholung.

Um am Sonntag erfolgreich zu sein, ist die direkte Vorbereitung entscheidend und kann noch einiges bewirken.

Die letzten 3 Tage kann man sich folgendermaßen vorstellen.

Am Freitag habe ich den beiden Ruhe verordnet. Hier kann es förderlich sein, noch eine Massage oder ein Entspannungsbad zu nehmen um die Muskulatur zu verwöhnen.

Am Samstag ist es ratsam, einen kleinen Auftakt einzuplanen. Im Idealfall absolviert man einen kurzen Dauerlauf (20-30 min) und anschließend ein paar lockere Steigerungsläufe im Wettkampftempo, um dem Körper zu signalisieren: "es geht bald los". 
Am Samstag sollte man noch vermehrt Kohlenhydrate essen und ausreichend trinken. Wichtig ist es, am Abend nicht zu viel und zu schwer zu essen, ansonsten kann der Schlaf gestört werden.

Vor dem Schlafenlegen noch alle Rennutensilien vorbereiten:

  • Laufschuhe (keine nagelneuen Schuhe, lieber die alten aber die gewohnten Laufschuhe verwenden)
  • Keine nagelneuen Socken verwenden
  • Wettergerecht kleiden. Wobei, du läufst einen Wettkampf, also wird dir wahrscheinlich warm werden. Nicht zu viel Kleidung anziehen, bzw. kurz vor dem Start die warme Kleidung ausziehen.
  • Nimm dir zum Start noch eine kleine Flasche Wasser mit
  • Startnummer und Zeitnehmungschip nicht vergessen
  • Laufuhr für etwaige Zwischenzeiten

Am Wettkampftag selbst ist es ratsam, sich zumindest 3 Stunden vor dem Startschuss aus dem Bett zu bewegen, um den Kreislauf in Schwung zu bringen.
Das Frühstück sollte leicht verdaulich sein. Semmeln oder Brot mit Honig oder Marmelade, wenn gewohnt ein Müsli. Wichtig ist es keine Experimente am Renntag zu machen. Wenn du beispielsweise nie Kaffee trinkst, würde ich dir am Wettkampftag auch keinen empfehlen.
Und dann geht es ab zum Start!

Eine gewisse Nervosität ist vollkommen normal und sogar gut. So bist du hellwach und dein Körper leistungsfähig. Bevor du dich in den Startblock stellst ist es zu empfehlen dich noch 5-10 min ganz locker warm zu laufen. Im Startblock kannst du dann noch etwas herumtänzeln und gespannt auf den Startschuss warten.
Und dann geht es ab auf die Strecke! Wichtig: am Beginn, nicht zu schnell zu starten. Läufst du zu schnell los kann dein Körper womöglich die Mehrbelastung nicht mehr wegstecken und es kommt zu einem Leistungsabfall auf den folgenden Kilometern.
Also lieber gleichmäßig laufen.

Die Zielgerade gehört dann ganz dir. Hier kannst du nochmals alles geben, bevor du dich im Ziel feiern lässt!

Dein Running-Coach Michael Buchleitner





Donnerstag, 4. September 2014

Wettkampf-Modus

Stammersdorf im Flug erobert

Letzten Sonntag war es also so weit und wir hatten unseren ersten Wettkampf. Der Stammersdorfer Winzerlauf stand auf dem Programm. 13 Kilometer unterteilt in 3 Runden à rund 4 Kilometer. Start um 11:00 Uhr und um rund 11:20 Uhr zum ersten Mal Gewissheit, dass das kein Zuckerschlecken wird: Relativ bald nach dem Start ging's ziemlich bergauf - und das auch noch auf Kopfsteinpflaster. Dann ließ mich auch noch meine Pulsuhr im Stich und ich war also auf mich allein gestellt. Zugute kam mir, dass man eben nach der ersten Runde die Strecke schon kannte und man seine Kräfte halbwegs gut einteilen konnte... Die Steigung machte mir zu schaffen und meine Schätzung, eine Zeit um 01:15 zu laufen, zweifelte ich immer mehr an. Nach 10 Kilometern stand da eine ziemlich exakte Stunde auf der Uhr und ich entschied mich zum vollen Angriff. Meine letzte Runde war mit Abstand die Schnellste und mein letzter Kilometer ebenso der schnellste von den 13 an der Zahl. Dann endlich das Ziel vor Augen und die letzten paar Laufschritte hin zu meiner Finisher-Medaille.

Geschafft!!!

Nach schätzomativ einer Minute hab ich dann auch noch bemerkt, dass ich bei meiner Uhr auf Stop drücken sollte und da stand 01:16:53... Jetzt fang' ich an zu rechnen: hab um einiges VOR der Zeitnehmung auf Start gedrückt; einiges NACH dem Ziel auf Stop... Da könnte sich eine 15er Zeit ausgehen... Oder nicht...? Wäre schon schön - so als Motivations-Schub. Nach ein paar Dehn-Übungen,viel Wasser und Isostar und noch viel mehr Seufzern über den allgemeinen Wahnsinn, sich laufend durch die Gegend zu plagen, fand ich dann den Aushang der offiziellen Ergebnisliste.
Suchen... suchen... suchen... Gefunden: 01:15:59 (!!!)!

Zufriedenheit und eine Art Erfolgsgefühl machen sich breit - eine Käsekrainer und ein Achterl Rosé müssen als Belohnung dran glauben und der Rest des Tages wird dem Fernseher gewidmet. Herrlich. Wachau, ich komme...


Euer Wolfi.

Mittwoch, 3. September 2014

Noch 10 Tage bis zum WACHAUmarathon

Nach Stammersdorf sind Bernadette und Wolfgang auf der Zielgeraden Richtung WACHAUmarathon.

Die beiden Frontrunner haben die 13KM in Stammersdorf souverän gemeistert und können stolz auf sich sein.
Ich denke, dass sie für den Halbmarathon in der Wachau gut vorbereitet sein werden. Bis morgen läuft für Bernadette und Wolfgang noch die Regenerationsphase. Danach geht es in die letzte Vorbereitungswoche, wo wir das angestrebte Halbmarathontempo final festlegen werden.
Am Trainingsplan stehen in der letzten Woche hauptsächlich lockere Dauerläufe und kurze Einheiten im geplanten Wettkampftempo. 



Zu diesem Zeitpunkt hat es keinen Sinn mehr übermotiviert viel zu trainieren. Große Leistungssprünge sind in der letzten Woche nicht mehr möglich. Man kann sich nur noch durch zu viel Training, kurz vor dem Wettkampf, müde laufen und wird so nicht die volle Leistung beim Wettkampf abrufen können.
In der letzten Vorbereitungswoche ist es wichtig, Selbstvertrauen zu gewinnen und sich seiner Leistungsfähigkeit sicher zu sein. Auch die Ernährung spielt in den letzten Tagen vor dem Wettkampf eine größere Rolle als sonst. Wichtig ist, dass bis zum Halbmarathon die Kohlenhydratspeicher voll aufgeladen sind, auf Alkohol verzichtet wird und der Schlaf nicht zu kurz kommt.

Also voller Fokus auf das große Ziel Halbmarathon und keine Zweifel aufkommen lassen!
In diesem Sinne noch viel Spaß auf den letzen Trainingskilometern Richtung WACHAUmarathon.

Dein Running-Coach Michael Buchleitner


Montag, 1. September 2014

Bernis Wettkampfbericht aus Stammersdorf

Ziel erreicht, hoher Puls, heftige Steigung - tolles Gefühl! So würde ich mein Stammersdorfer Winzerlauf-Erlebnis in aller Kürze beschreiben.


mein erster Wettkampf

Noch halbwegs entspannt, bevor wir an den Start gingen...
Es war ein ganz neues Erlebnis für mich einen Wettkampf zu laufen, bei dem es auch um etwas ging. Beim Abschlusstraining am Freitag hat der Running-Coach nämlich gesagt, dass er  nach dem Stammersdorfer Winzerlauf entscheidet, ob ich schon bereit für den Halbmarathon in der Wachau bin - oder ob es einstweilen noch die Vierteldistanz tut. Ich bin gespannt auf seine Entscheidung!

 

Vorgabe vom Running-Coach

So viele Fragen standen an diesem Wochenende im Raum: Was frühstücke ich? Wann soll ich aufstehen? Wann soll ich hinfahren? Soll ich mich einlaufen? Soll ich bei jeder Labestation trinken? Wasser oder Isostar? und und und...
Am Freitag Abend kam noch das heiß ersehnte SMS von Michael zumindest mit den Eckdaten für den Bewerb am Sonntag. Alles andere löste sich dann von selbst auf.
Meine Vorgaben: Puls zwischen 175 und 180 bpm; nicht schneller als 7 min/km. Eine Vorgabe, an die man sich halten kann. Normalerweise jedenfalls..

 

Der liebe Puls...

... hat mir nämlich fast einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ich war nämlich wirklich aufgeregt - wie man unschwer am Foto vorm Start erkennen kann ;-) Und bekanntlich steigt bei Aufregung ja auch der Puls. Jedenfalls war ich nach ein paar hundert Metern schon fast beim unteren Limit, das ich vom Running-Coach bekommen habe (das trau ich mich ja gar nicht laut zu sagen...). Ich konnte also den Maximalpuls von 180 fast nicht halten. Zwischendurch war ich immer wieder mal bei 185, vom Zieleinlauf red ich gar nicht erst. In der Situation musste ich also damit leben.

kurz vorm Startschuss waren wir nicht mehr ganz entspannt ;-)

Die Strecke...

... hatte es auch in sich. Das darf man nicht unterschätzen: 3 Runden á 4,3 km klingt  nicht extrem ambitioniert. Auch 13 km insgesamt sind machbar - selbst wenn es die längste Distanz ist, die ich bis jetzt in meinem Leben gelaufen bin. Jedenfalls hat die Strecke in Stammersdorf eine ordentliche Steigung, die noch dazu auf Kopfsteinpflaster zu laufen ist. Einmal wäre kein Problem gewesen, bei der 3. Runde habe ich allerdings schon damit gekämpft. Oben angekommen, war die Labestation eine richtig gute Belohnung. Die Belohnung für den Anstieg war allerdings ein malerischer Ausblick durch die Stammersdorfer Weinberge.

Leider war das nicht die Labestation nach dem Anstieg ;-)

Prominentes Überholmanöver

Nach meiner ersten Runde hat mich übrigens Andreas Vojta, seines Zeichens natürlich Sieger des Winzerlaufs, überholt.

Andreas Vojta war übrigens ca. doppelt so schnell wie ich unterwegs ;-)

Zieleinlauf

Nach 1:28:32 wurde ich vom Jubel förmlich ins Ziel getragen. Der Moderator hat mich nämlich sogar namentlich als "Erste Bank Sparkasse Running Frontrunnerin Bernadette" angekündigt und die Zuschauer haben mich auch entsprechend eingeklatscht. Ein tolles Gefühl, kann ich euch sagen!

Das Feeling danach

Eine Banane und ein Isostar später, hatte ich auch wieder einen halbwegs normalen Puls und spürte meine Beine wieder. Nach dem Dehnen war allerdings der Muskelkater schon vorprogrammiert. Die Käsekrainer hatten wir uns jedenfalls redlich verdient ;-)


Ich kann euch ein solches Erlebnis nur empfehlen, es war wirklich toll! Ich freue mich schon jetzt auf den WACHAUmarathon in 2 Wochen! Ob Viertel- oder Halbmarathon, welche Distanz ich auch immer laufen werde...

Bis bald,
Berni