Mittwoch, 9. Juli 2014

Trends am Laufschuhmarkt



In meinem letzten Post habe ich über die wichtigsten Punkte beim Laufschuhkauf geschrieben und die Unterscheidung in Neutralläufer, Überpronierer und Supinierer erklärt.
Doch auch wenn Du weißt welcher Typ von Pronierer Du bist, ist es nicht immer ganz leicht den Überblick über das mittlerweile riesige Angebot an Laufschuhen zu wahren.

Generell sind 2 große Trends in den letzten Jahren am Laufschuhmarkt zu erkennen.
Einerseits werden die Schuhe immer leichter und andererseits versuchen die Hersteller das Laufen in den Schuhen so natürlich wie möglich zu gestalten. 
Immer neuere und leichtere Dämpfungsmaterialien und Zwischensohlen Konstruktionen sorgen dafür, dass das Gewicht der Laufschuhe stark vermindert werden kann. Vor allem neue geschäumte Materialien, wie zum Beispiel Lunarlon von Nike oder Boost von adidas, als Zwischensohlen erhöhen den Dämpfungskomfort und vermindern aber gleichzeitig das Schuhgewicht.

adidas boost
Zusätzlich ermöglichen neue Obermaterialien, dass die Produktion mit weniger Nähten bzw. Obermaterialsschichten auskommt. Ein gutes Beispiel dafür ist das gestrickte Nike Flyknit Obermaterial das so gut wie nahtlos ist.

Nike Free Flyknit
Aber nicht nur bei den Materialien hat sich in den letzten Jahren viel getan. 
Auch die Sohlenaufbauten haben sich verändert. Man hat erkannt, dass eine zu starke Überhöhung der Ferse zwar die Achillessehne und die Wadenmuskulatur entlastet, aber die Abrollbewegung dadurch weniger natürlich und geschmeidig abläuft.
Je geringer also die Überhöhung der Ferse gegenüber dem Vorfuß ist, auch Sprengung genannt, umso näher bin ich dem Boden und damit auch näher dem Barfußlaufen. Ein normaler Laufschuh hat etwa 10 mm Sprengung, Natural Running Modelle teilweise unter 3 mm.

Stichwort Natural Running:
Um ein direkteres und natürlicheres Laufgefühl zu erreichen, haben die Hersteller Anfang der 2000er Jahre begonnen, mit neuen Schuhkonzepten zu experimentieren. Man hat auch erkannt, dass Barfußlaufen die Fußmuskulatur und den Bewegungapparat stärken kann. Den ersten kommerziellen Erfolg mit Barfußlaufschuhen erzielte Nike 2004 mit dem Nike Free. Wenig Sprengung, sehr flexible Sohle und geringe Dämpfung waren die Eckdaten. 

Mittlerweile hat sich der Natural Running Laufschuh fix etabliert. Egal ob New Balance Minumus, Brooks Pure, asics Super J und wie sie alle heißen, sie alle verfolgen ähnliche Konzepte und wollen dem Läufer ein natürlichers Laufgefühl geben.

Doch Vorsicht, die Natural Running Modelle bedeuten auch, dass sie für den Bewegungapparat anstrengender zu laufen sind. Die Muskulatur wird deutlich stärker beansprucht als bei herkömmlichen Laufschuhen. Vor allem starke Überpronierer und Supinierer sollten beim Einsatz von Natural Running Schuhen vorsichtig sein. Generell gilt, dass ein Natural Running Schuh hauptsächlich als Zeit- oder Drittschuh verwendet werden sollte. 
Aber an Natural Running kommt man ohnehin nicht mehr vorbei, weil auch in herkömmlichen Laufschuhen mittlerweile Technologien aus dem Natural Running einfließen, die auch das Abrollverhalten in diesen Schuhen natürlicher und geschmeidiger machen.

Dein Running-Coach, 
Michael Buchleitner


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