Mittwoch, 17. September 2014

Das war Tag X - Halbmarathonpremiere in der Wachau

So meine Lieben, sorry für die Verspätung meines Rennberichts, aber ich war so sehr mit Regeneration beschäftigt, es ist sich einfach nicht ausgegangen. Jetzt ist der Muskelkater schon wieder ganz weg, jetzt kommt mein Bericht ;-)

Beeindruckend so eine Halbmarathonpremiere, sag ich euch. Ich hab ein bisschen gebraucht, bis ich so viele Erlebnisse nochmal Revue passieren lassen konnte. Aber der Reihe nach:


Morgenritual, Anreise

Die Nervosität vom Samstag hat sich am Sonntag in der Früh eher in "Ferngesteuertheit" gewandelt. Um 6 aufstehen, nochmal checken, ob wirklich alles da ist, was ich brauche und dann um 7 frühstücken. Halb 8: auf zum Schiff nach Spitz. Bis dahin hatte ich noch gar keine Zeit, über irgendetwas nachzudenken, sondern funktionierte einfach. Als ich dann alleine auf das Schiff ging und dort 1,5 Stunden auch alleine blieb, ging mir schon so einiges durch den Kopf...


Die Aufregung kam dann erst wieder kurz vor dem Anlegen in Spitz, das um 15 min verspätet war - sprich es waren noch 15 min Zeit bis zum Start. 15 min, in die eigentlich nochmal WC, Kleidersack abgeben, einlaufen und Startblock suchen gepackt werden sollten. Es hat sich dann auf WC, Kleidersack und Startblock suchen komprimiert ;-) Mein einlaufen war, mich im Laufschritt zum letzten Startblock zu begeben, während vorneweg schon die Elite gestartet ist. Das war etwas stressig, aber auch gut - mein Puls war relativ entspannt, als es dann endlich losging, weil ich einfach keine Zeit hatte aufgeregt zu sein...

 

Los gehts...

Der WACHAUmarathon war mein erstes Großereignis und ich war beeindruckt von der tollen Stimmung am Start. Die Leute beginnen gleich zu plaudern, ich wurde 3x gefragt, was meine Zielzeit ist und ob sich jemand anhängen dürfte. Da wurde dann nix draus, scheinbar war allen die Zielzeit mit 7:15 min/km zu langsam ;-) Mir auch, aber das lest ihr weiter unten...

Auf der Strecke

Km 1-9 vergingen wie im Flug. Es war alles neu, ich hatte viel zu schauen und wurde rundherum überholt - hatte mir der Running-Coach doch die 7:15er Zeit angeraten. Den 7:06er Pacemaker zwar immer im Blick, versuchte ich mich zurückzuhalten und noch nicht auf die Tube zu drücken. Das war gar nicht so leicht - überholten mich schon relativ bald schon die ersten beiden Sportwalker (finde ich übrigens wirklich beeindruckend, diesen Sport!). Das war zwischendurch nicht so förderlich für die Motivation, wenn man hinter sich schon die Stecken hört... ;-) Aber ich versuchte mich nicht beirren zu lassen und mein Ding zu machen.

Bis zu Km 10 war alles gut einteilbar und auch wirklich kurzweilig. Vor Dürnstein hatte ich einen kurzen Hänger, der sich mit ein paar Bissen Riegel relativ schnell beseitigen ließ. In Dürnstein selbst war viel Action, somit war der nächste Kilometer wieder sehr rasch vorbei. Vor allem gab mir der Moderator auf der Bühne dort großen Aufwind - noch in der Woche davor haben wir geplaudert und er hat mir angekündigt, dass er mich dort nochmal so richtig anfeuert - wenn ich bei ihm vorbeikomme ist die Hälfte ja schon geschafft. Hat funktioniert, kann ich euch sagen - solche geplanten kleinen Lichtblicke helfen Wunder!

Ab Km 13 war alles Neuland für mich. 13 km war die längste Distanz, die ich bisher jemals gelaufen war und somit konnte ich den weiteren Verlauf nur schwer einschätzen. Hier war auch die Strecke eher unspannend und die nächsten 3 Kilometer waren sehr monoton. Ich muss ehrlich sagen, an die kann ich mich auch gar nicht mehr so richtig erinnern, scheinbar hab ich einfach abgeschalten...

Der größte Lichtblick war dann bei Km 17 die Mauterner Brücke. Die ist mir schon bei der Hinfahrt aufgefallen und ich wusste, jetzt ist es nicht mehr weit. Ab dort bis ins Ziel waren durchwegs Zuschauer und Anfeuerer unterwegs, die letzten Kilometer waren also halb so wild für mich.

Die Devise ab jetzt: Bei der Labestation noch einen Power-Riegel, etwas trinken und das Tempo ein bisschen heben. Es hat funktioniert. Ich war vorher wirklich langsam genug, dass ich noch Reserven hatte. Das hat bei unzähligen Läuferinnen und Läufern rund um mich nicht geklappt. Ich bin an vielen Gehern und Leuten, denen sichtlich die Kraft ausgegangen ist, vorbeigelaufen.

Den letzten Aufwind haben mir noch meine lieben Anfeuerer 2 Km vor dem Ziel gegeben. Ab dort waren mir meine Reserven egal und ich konnte sogar noch den besagten Pacemaker für 2:29:59 knacken.

Ziel!!!

Bei 2:26:10 überquerte ich die Ziellinie - zuerst einfach nur happy, dass ich es geschafft hatte. Nach genauerem Hinschauen sogar überglücklich, dass ich meine Zielzeit von weit über 2:30:00 unterboten hatte!
Nach den üblichen To Dos im Ziel und den Glückwünschen meiner Lieben, freute ich mich riiiiiesig auf die nächste Sitzgelegenheit, etwas zu essen und ein "Elektrolytgetränk" ;-)



Halbmarathon in der Wachau - was für ein Erlebnis, kann ich euch sagen. Wirklich empfehlenswert!

Bis bald, eure Berni

PS: Hier zum Einordnen der Kilometerangaben auch noch ein Screenshot aus meiner Runtastic-Auswertung. Distanz und Pace stimmen nicht ganz, aber die Karte ist recht interessant, finde ich.



4 Kommentare:

  1. Super Berni!! Ich trau mich an die 20 km im Wettkampf noch nicht heran....

    AntwortenLöschen
  2. Glückwunsch, ich bin schon etwas älter, habe ca 15 HM aufm Buckel und habe dieses Jahr in Leipzig meine allzeit Bestzeit mit 1.49 gelaufen.
    Naechster Höhepunkt ist der Kristallauf 700 m unter der Erde, in einem Kalischacht in Thüringen!

    AntwortenLöschen
  3. WOhhoooo toller HM Auftakt ;) ich hatte meinem im Jänner beim Tinkerbelle Halbmarathon im Disneyland und HM zählt mittlerweile zu meinen Lieblingsstrecken. Die geschilderten Gedanken und Gefühle kann ich nur zu gut nachvollziehen ;) auf ncoh viele weitere tolle HMs bzw Marathons

    AntwortenLöschen